Sonntag, 18. Dezember 2016

Als die Sonne im Meer verschwand, Susan Abulhawa (Rezensionsexemplar)



Autorin: Susan Abulhawa

Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2016

Verlag: Diana

Umfang: 400 Seiten

Preis: 9,99€

ISBN: 9783453359147


Inhalt:

In einem malerischen Dorf in Palästina wachsen die Geschwister der Familie Baraka auf. Doch an einem Tag im Jahr 1948 geht ihre Kindheit jäh zu Ende. Israelische Soldaten stecken ihr Haus in Brand und zwingen sie gewaltsam zur Flucht. Nazmiyya versucht, dem Leid der Flüchtlingslager zu trotzen, Mamduh zieht bis ans andere Ende der Welt. Sie verlieren ihre Familie, ihre Heimat und einander – nie aber die Hoffnung. Und Hoffnung ist es auch, die sechzig Jahre später Mamduhs Enkelin aus Amerika nach Gaza führt …

Ach, such mich / In dem Blau / Zwischen Himmel und Wasser / Dort, wohin die Zeit verschwunden ist / Wo wir die Ewigkeit sind / Die fließt wie ein Fluss – Mariams Lied, z.B. S. 72

Meine Meinung:

Als die Sonne im Meer verschwand hat mich umgehauen. Die Geschichte reißt einen mit und regt stark zum Nachdenken an. Aber das Buch ist teilweise sehr brutal, hart und auch traurig. Es zeigt die ungeschönte Wahrheit des Lebens der Menschen in Palästina, die schreckliche Dinge durch den Krieg erlebt haben. 

Der Schreibstil der Autorin ist fließend und man kann das Buch schnell lesen. Auch wenn die Kapitel zum Ende hin etwas länger werden, sind sie doch allesamt sehr kurz. Am Anfang fast jeden Kapitels sind Anmerkungen von Khaled, der eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt. Was mir sehr geholfen hat, war der Stammbaum vor Beginn des Buches. Damit konnte ich die handelnden Personen besser auseinanderhalten.

Was mir am meisten am Buch gefällt, ist das Cover. Es ist einfach wunderschön. Bitte seht es euch an (das Bild findet ihr weiter oben). Es drückt so viel Freiheit und Stärke aus. Ich glaube, ich habe die Hälfte der Zeit, die ich gebraucht habe, um die Geschichte zu lesen, nur das Cover angesehen. Den Titel finde ich auch gut gewählt, auch wenn ich ihn erst ganz am Ende verstanden habe.

Die Handlung zieht sich über mehrere Generationen, aber die meisten Personen bleiben trotzdem die ganze Zeit dabei. Jeder einzelne von den Charakteren erlebt auf seine eigene Art und Weise die Grausamkeit des Krieges und des Lebens im Allgemeinen. Diese Vielschichtigkeit an schrecklichen Erlebnissen macht das Buch noch lesenswerter, als es sowieso schon ist.

Teilweise waren einige Aspekte dabei, die mich verwirrt haben. Ich möchte nicht spoilern, deshalb sage ich es bloß mal so: Es hat mit übernatürlichen Ereignissen und Fähigkeiten zu tun. Aber da in der Geschichte das Thema Glauben auch eine nicht unwichtige Rolle spielt, überlasse ich das einfach mal diesem Bereich.

Über das Buch hinweg zeigen sich viele Verknüpfungen und Verbindungen, die man erst nach und nach verstanden hat. Das hat mir gefallen, da ein solcher Aufbau ja sehr zum Weiterlesen anregt und die Spannung steigert.

Fazit:

Susan Abulhawa hat eine Geschichte geschaffen, die tiefe Einblicke in das Leben in Palästina und Gaza ermöglicht. Das Buch ist inhaltlich sehr hart, deshalb ist es vielleicht nicht für jeden etwas. Trotzdem kann ich es auf jeden Fall empfehlen. Insgesamt gebe ich vier von fünf Sternen. 

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